ReBioBW - Potenziale landwirtschaftlicher Reststoffe für die Bioökonomie in Baden-Württemberg

  • Ansprechpartner:

    Raphael Heck, M. Sc.

    Andreas Rudi, M. Sc.

  • Projektgruppe:

    Nachhaltige Wertschöpfungsketten

  • Förderung:

    Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg

  • :

    Universität Hohenheim, die Abteilungen Bioökonomie, Produktionstheorie und Ressourcenökonomie sowie Biobasierte Ressourcen in der Bioökonomie

  • Starttermin:

    10/2022

  • Endtermin:

    10/2025

Die Bioökonomie in Baden-Württemberg unterstützt eine klimaneutrale Wirtschaft, indem sie fossilen Ressourcen durch erneuerbare Ressourcen ersetzt. Um Konflikte mit der Nahrungssicherheit zu vermeiden, liegt der Fokus auf landwirtschaftlichen Reststoffen. Eine erhöhte Nutzung von Reststoffen kann jedoch zu Interessenkonflikten mit bestehender Nutzung oder Klimaschutzzielen führen, wenn bspw. Humusbildung und Kohlenstoffspeicherung im Boden gefährdet sind. Gleichzeitig bietet die Nutzung von Reststoffen Chancen für neue regionale Wertschöpfungsketten in ländlichen Gebieten. Um diese Chancen zu nutzen und Zielkonflikte zu vermeiden, ist daher eine ganzheitliche Bewertung des Reststoffpotenzials erforderlich.

Ziel des Projekts ist es, die gegenwärtigen und zukünftigen Potenziale von Reststoffen aus der Landwirtschaft und der Landschaftspflege für die Bioökonomie in Baden-Württemberg zu erfassen. Mittels statistischer Daten werden das theoretische Potenzial als absolutes Aufkommen der Reststoffe und abzüglich der Mengen für den Humusaufbau das nachhaltige Potenzial berechnet. Eine repräsentative Umfrage unter Landwirt*innen soll Aufschluss über die gegenwärtige Verwendung der Reststoffe geben, um das ökonomisch verfügbare Potenzial zu bestimmen. Qualitative Umfragen unter Unternehmen und Landwirt*innen zeigen Hürden und Rahmenbedingungen zur Berechnung des praktischen Potenzials auf. Durch Entwicklung eines regionalen Bioökonomiesektormodells und der Kopplung mit einem landwirtschaftlichen Betriebsmodell werden die gewonnenen Erkenntnisse genutzt, um ökologische und ökonomische Effekte der Reststoffnutzung und zukünftige Reststoffpotenziale vor dem Hintergrund wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Treiber abzuschätzen. Die Erhebungen werden von einer Wissensvermittlung entlang der Wertschöpfungskette landwirtschaftlicher Reststoffe begleitet, um Wissenslücken hinsichtlich der Beschaffenheit, des Bedarfs und des Angebots zu schließen und das praktische Potenzial zu steigern. Das Projekt wird in enger Absprache mit dem Landesministerium für Ernährung, ländlichen Räum und Verbraucherschutz von Baden-Württemberg durchgeführt und basiert auf der Landesstrategie für eine nachhaltige Bioökonomie.