Wissenschaftliche Analyse des Wärme- und Kältemarktes und Vorbereitung des Erfahrungsberichts zum EEWärmeG

  • Projektgruppe:

    Nachhaltige Wertschöpfungsketten 

  • Förderung: Unterauftrag, Auftraggeber: Prognos AG, gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
  • Projektbeteiligte: Prognos AG
    DLR
    Öko-Institut
    Fraunhofer ISI
  • Starttermin: 10/2013
  • Endtermin: 09/2016
Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) schreibt einen Mindestanteil erneuerbarer Energien (EE) vor, der bei Neubauten von Wohn- und Nichtwohngebäuden für die Bereitstellung von Raumwärme, Warmwasser oder Prozesswärme abgedeckt werden muss. Das Ziel ist es durch diese Verpflichtung der Bauherren bis zum Jahr 2020 einen EE-Anteil von insgesamt 14% im Wärmemarkt zu realisieren. Des Weiteren trägt das im EEWärmeG verankerte Marktanreizprogramm (MAP), welches eine Förderung bestimmter Technologien vorsieht, zu dieser Entwicklung bei. Um eine anstehende Novellierung des Gesetzes fachlich zu unterstützen gilt es deshalb den aktuellen Anteil der EE sowie zukünftige Potenziale zu analysieren und Handlungsempfehlungen zur weiteren Ausgestaltung des EEWärmeG abzuleiten.
Das IIP unterstützt das Projekt im Bereich der industriellen Prozesswärme (z.B. zum Trocknen, Sterilisieren, Destillieren, etc.), die, bei der Bereitstellung aus EE, ebenfalls durch das MAP gefördert werden kann. Mit einem Anteil von 38,8% am gesamten Endenergieverbrauch für Wärme im Jahr 2008 stellt die Prozesswärme einen entscheidenden Anteil bei der Realisierung der gegebenen Klimaschutzziele dar. Um die zukünftige Diffusion von EE im Bereich der industriellen Prozesswärme abzuschätzen, sind Potenzialanalysen sowie die Abschätzung der Wärmegestehungskosten für einzelne Technologien wie Solarkollektoren oder Wärmepumpen, die jeweils nur in bestimmten Temperaturbereichen sinnvoll angewendet werden können, zielführend.
Des Weiteren führt das IIP im Bereich der Wohngebäude eine zielgruppenspezifische Analyse der Anreizwirkung sowie eine Bewertung der Verteilungswirkung der zu begutachtenden politischen Instrumente durch. Hierfür wird ein am Institut entwickeltes Haushalts- und Wohngebäudemodell eingesetzt, welches die Zuordnung von CO2- und Primärenergieverbrauchsminderungspotenzialen, Investitionsbedarf und Wirtschaftlichkeitskennzahlen zu den relevanten Akteuren im Wohngebäudebereich ermöglicht.

Projektbezogene Veröffentlichungen (inkl. Vorarbeiten):

STENGEL, J. (2014): Akteursbasierte Simulation der energetischen Modernisierung des Wohngebäudebestands in Deutschland. Dissertation: Karlsruher Institut für Technologie, KIT Scientific Publishing, Karlsruhe.

STENGEL, J.; UNHOLZER, M., HIETE, M.; LÜTZKENDORF, T.; SCHULTMANN, F. (2012): Teil III. - Wohngebäude. In BREUN, P.; COMES, T.; DOLL, C.; FRÖHLING, M.; HIETE, M.; ILSEN, R.; KRAIL, M.; LÜTZKENDORF, T.; SCHULTMANN, F.; STENGEL, J.; UNHOLZER, M.: National Integrated Assessment Modelling zur Bewertung umweltpolitischer Instrumente – Entwicklung des otello-Modellsystems und dessen Anwendung auf die Bundesrepublik Deutschland. Karlsruhe: KIT Scientific Publishing, S. 225-345.

HIETE, M.; STENGEL, J.; SCHULTMANN F. (2011): Simulating energy demand and emissions of the residential building stock in Germany by taking occupant characteristics into account. In SB11 Helsinki World Sustainable Building Conference, Helsinki, 9 S.